Senioren-WM 2018 in Las Vegas
von Soutschek, Hannes
Vom 17.6. bis 24.6.2018 fanden in Las Vegas (Nevada) die WVC (World Veteran Champion Chips), also die Senioren-Weltmeisterschaften, statt. Insgesamt ein Mega-Event. An sage und schreibe 203 Platten spielten insgesamt über 5.000 Teilnehmer aus aller Welt im Nordteil des riesigen Convention Center in den einzelnen Altersklassen um die Plätze. Und ich hatte die Ehre daran teilzunehmen. Es war ein unglaublich tolles Erlebnis.
Am Montagmorgen war die Akkreditierung. Ich bekam die Startnummer 4.262. Als ich in die Halle kam, war ich erstmal überwältigt. Im Laufe des Tages trainierte ich mit einigen Spielern. In meiner Altersklasse (60-64) waren es sagenhafte 104 Gruppen. Ich war in Gruppe 41. Um 19 Uhr begann meine Gruppe. Mein erstes Spiel bei einer Weltmeisterschaft spielte ich gegen einen Spanier – und gewann! Trotz meiner Nervosität. Dann musste ich zählen und spielte gleich darauf gegen einen Peruaner. Ich gewann den ersten Satz klar, den zweiten Satz verlor ich knapp und dann kam meine Krankheit zum Tragen. Mir wurde schwindelig und hatte in den nächsten 2 Sätzen keine Chance mehr. Bei meinem dritten Spiel gegen einen bärenstarken Chinesen war ich dann wieder fit. Hab sehr gut gespielt aber gegen den Penholder hatte ich keine Chance. So landete ich also in der Trostrunde.
Am Dienstag begannen die Doppelkonkurrenzen. Mein zugeloster Partner, Roland Koch, gebürtiger Schwabe, der aber in der Nähe von Magdeburg spielt und ich verstanden uns auf Anhieb gut. Das erste Spiel gewannen wir in fünf Sätzen. Das zweite Spiel verloren wir in fünf Sätzen und das dritte Spiel verloren wir unnötig ebenfalls in fünf Sätzen.
Am Donnerstag begann die Trostrunde. Bei meinem ersten und letzten Spiel hatte ich absolut keine Chance. Damit war es schon vorbei. Da hatte ich Zeit, mich in der riesigen Halle umzuschauen. Auch viele Prominente waren am Start, z.B. Jörg Rosskopf, Olga Nemes, Jörgen Persson usw. Auch einige Spieler aus dem Raum Karlsruhe waren anwesend.
Am Freitag begann dann die Trostrunde im Doppel. Roland und ich waren gut drauf und gewannen vier Spiele und schieden erst im Halbfinale gegen die ganz starken USA-Chinesen aus. Wie die in der Trostrunde landeten ist mir heute noch ein Rätsel. Trotzdem können wir stolz sein.
Am Sonntag waren dann die Endspiele im reduzierten Hallenteil. Ein Spektakel. Ich schaute mir die Endspiele der Ü95!-Frauen und Männer an. Wahnsinn was die noch können. Später waren die Profis dran bei den Ü40 und Ü45 Männern, da waren schon spektakuläre Spiele zu sehen. Viele, viele Zuschauer bestaunten die großartigen Ballwechsel. Später ging ich spontan zu Jörg Rosskopf, gratulierte im zur Weltmeisterschaft im Doppel und sagte ihm, dass ich Steffen Fetzner kenne (seinem Doppelpartner 1989, wo er auch Weltmeister wurde) und bereitwillig machte er in Foto mit mir.
Fazit: es war eine unglaubliche Veranstaltung die ich so noch nicht erlebt habe und von der ich immer noch tief beeindruckt bin. Die Organisation war nahezu perfekt. (Man bekam per SMS immer die Nachricht, wann und wo man spielen musste. Einzig die Hallentemperatur war gewöhnungsbedürftig. Während es draußen 40-44 Grad heiß war, war es in der Halle gerade mal um die 19 Grad. (Die spinnen die Amis. Außerdem gab es keine Duschen und keine Umkleideräume.) Untergebracht war ich übrigens im Paris Hotel, direkt am Strip.
Hannes Soutschek