Entwicklung des Tischtennissports und Gründung BTTV

Von allen Sportgeräten übte und übt der Ball die größte Faszination auf den Spielbetrieb des Menschen aus. Der Ball wurde als symbolisches Abbild von Sonne oder Mond betrachtet. Das Spiel mit ihm galt als rituelle Handlung und sollte neben der Verehrung der Götter den Athleten zu Kraft und Heldenmut verhelfen.

Balljonglieren, Ballweitwerfen, Ballhochwerfen, Federball-, Handballspiel usw. - dem Erfindungsreichtum der antiken Völker von Alaska bis Ägypten und von China bis Australien waren keine Grenzen gesetzt. Da wurde nichts ausgelassen, was sich irgendwie mit dem Ball anstellen ließ. Seine vollkommene Form entspricht dem Schönheitsideal, als Spielobjekt ist er ein natürlicher und ungefährlicher Gegner und provoziert zu schöpferischer Betätigung.

Ende des vergangenen Jahrhunderts, als es noch keine Tennishallen gab, übernahmen die Tennisclubs zwecks Training von den Engländern das Tischtennis zur Unterhaltung und zum Ausgleich im Winter. Man spielte anfangs mit kleinen bespannten Tennisschlägern auf normalen Tischen. Erst nach dem 1. Weltkrieg, anfangs der 20er Jahre, bildeten sich besondere Abteilungen, eigene Clubs und Verbände.

Man stellte Vorschriften und Regeln auf und schaffte so die Grundlage für die heutige Entwicklung. Die ersten Weltmeister ab 1926 waren Ungarn und Engländer, u. a. Perry, Barna, Bergmann usw., die auch nach dem 2. Weltkrieg noch von sich reden machten. Deutsche Meisterschaften wurden erst ab 1931 ausgespielt, und bereits 1936 erscheint auf der Siegerliste Altmeister Mauritz, der später DTTB-Präsident wurde. In Baden haben sich anfangs der 30er Jahre zwei Schwerpunkte gebildet, die weitgehend auch heute noch bestehen. In Nordbaden spielte sich das Geschehen fast ausschließlich im Raum Mannheim - Heidelberg ab, und in Südbaden hatte Freiburg die dominierende Rolle.

In Baden wird schon seit 70 Jahren Tischtennis gespielt, denn am 08.02.1926, also bald nach der Gründung des Deutschen Tisch-Tennis-Bundes (1925) wurde der TTC Mannheim aus der Taufe gehoben. Auch in anderen Städten Badens konnte das Spiel mit dem Zelluloidball Fuß fassen, und es entwickelte sich ein Sport mit fester Organisation.

Bedingt durch den 2. Weltkrieg kam der Tischtennissport fast ganz zum Erliegen. Aber danach folgte ein steter Aufschwung. Tischtennisbegeisterte Männer waren es, die nach dem Zusammenbruch als erste den Schläger in die Hand nahmen und auch am Wiederaufbau des Tischtennissports in Nordbaden beteiligt waren.

Am 15.09.1946 wurde im Gasthaus „Zähringer Hof" in Hockenheim aus den damals 16 Vereinen und Abteilungen der Badische Tischtennisverband wiedergegründet und zum „Landesfachwart Tischtennis" (1. Vorsitzender) Otto Weinkötz aus Karlsruhe gewählt.

Als am 16.07.1949 der Deutsche Tisch-Tennis-Bund wiedergegründet wurde, war der BTTV durch seinen damaligen Jugendwart Johannes Neumann vertreten, der 1950 für ein Jahr das Amt des 1. Vorsitzenden übernahm. Ihm folgte 1951 der in Pforzheim ansässig gewordene Stuttgarter Erich Kober bis 1966. Sein Nachfolger wurde 1966 Adolf Werhan. Unter dessen Leitung begann eine Serie von Großveranstaltungen im Bereich des BTTV. Als Werhan 1976 krankheitsbedingt aufgeben mußte, folgte ihm bis 1978 Hermann Renzland. Seit 1978 steht der Leimener OB Herbert Ehrbar dem siebtgrößten Fachverband im Badischen Sportbund vor.